Captain Narrowbelt und der Kaiser von Nürnberg
In den frühen Morgenstunden, als die ersten Sonnenstrahlen das Meer in ein goldenes Licht tauchten, setzte Captain Narrowbelt die Segel seines stolzen Schiffes, der „Kasilly“. Sein Ziel war die ferne, blühende Handelsstadt Nürnberg, weit entfernt von den salzigen Gewässern seines Heimathafens Port Narrow. In Nürnberg, bekannt für seine geschäftigen Märkte und kunstvollen Handwerke, residierte der Kaiser in einem prächtigen Palast, umgeben von den mächtigen Mauern der Stadt.
Narrowbelt hatte einen kühnen Plan: Er wollte einen Pakt mit dem Kaiser schmieden, um sich gegen die königliche Flotte zu verbünden, die seinem Freibeuterleben seit langem ein Dorn im Auge war. Mit an Bord waren einige Fässer seines edelsten Rums, „Port Narrow – Captain’s Blend“, den er als Geschenk und Zeichen guten Willens für den Kaiser mitbrachte.
Nach einer langen Reise flussaufwärts hindurch durch die bergige Landschaft, verborgen vor den Augen der königlichen Späher, erreichte Captain Narrowbelt endlich Nürnberg.
Er war fasziniert von dem Anblick der Stadt mit ihren hochragenden Fachwerkhäusern und lebhaften Straßen. Unter dem Deckmantel eines reichen Händlers betrat er die Stadt, begleitet von seiner treuen Gefolgschaft, den P.N.X., deren Totenkopf-Tattoos geschickt verborgen waren.
Im Palast angekommen, präsentierte er sich dem Kaiser als ein einfacher Kaufmann, der exotische Waren aus fernen Ländern anbot. Die dunklen, reich verzierten Rumflaschen erregten sofort die Aufmerksamkeit des Kaisers. Der Rum, mit seinem betörenden Duft von überreifen Trauben und seiner tiefen, rötlich schimmernden Farbe, war wie kein anderer.
Als der Kaiser den ersten Schluck probierte, erkannte er die Qualität des Getränks – ein Meisterwerk des Geschmacks, reich und komplex. Überwältigt von der Geste und dem außergewöhnlichen Geschmack des Rums, war der Kaiser bereit, Narrowbelts Vorschlag zu hören.
In einer geheimen Unterredung offenbarte Captain Narrowbelt seine wahre Identität und sein Vorhaben. Er sprach von der Bedrohung durch die königliche Flotte und wie ein Bündnis ihnen beiden Vorteile bringen könnte. Der Kaiser, beeindruckt von Narrowbelts Mut und dem exquisiten Rum, willigte ein. Sie besiegelten ihr Bündnis mit einem weiteren Glas des köstlichen „Port Narrow – Captain’s Blend“.
Als der Morgen graute, verließ Captain Narrowbelt den Palast mit einem neuen Verbündeten und einem Plan, der die Meere verändern würde. Er kehrte zurück nach Port Narrow, bereit, mit der vereinten Kraft von Piraten und Kaiserreich der königlichen Flotte die Stirn zu bieten.
Gespräch unter Sternen
An Bord der „Kasilly“, auf dem Weg zurück nach Port Narrow, standen zwei Besatzungsmitglieder, Flint und Garrick, an der Reling und blickten in die endlose Weite des Meeres. Die Sterne funkelten wie unzählige Diamanten am nächtlichen Himmel, und das sanfte Wiegen des Schiffes begleitete ihr Gespräch.
„Stell dir vor, Flint“, begann Garrick, „unser Captain, der große Narrowbelt, im Gespräch mit dem Kaiser selbst. Was für ein Anblick das gewesen sein muss!“
Flint nickte nachdenklich. „Ja, der Captain hat immer einen Plan. Aber ich frage mich, wie er den Kaiser überzeugt hat. Der ist bekannt dafür, nicht leichtgläubig zu sein.“
Garrick lehnte sich über die Reling und sagte: „Ich wette, er hat ihm von unseren Abenteuern erzählt, von den Stürmen, die wir überstanden haben, und den Schlachten, die wir gewonnen haben. Und natürlich von unserem legendären Rum!“
„Stimmt“, erwiderte Flint. „Der Rum muss den Ausschlag gegeben haben. Hast du gesehen, wie der Kaiser ihn angeschaut hat? Als hätte er noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Und der Geschmack… Er ist wirklich unser bester Botschafter.“
Garrick lachte. „Ja, unser ‚Port Narrow – Captain’s Blend‘. Es gibt nichts Vergleichbares. Ich wünschte, ich hätte ein Glas davon jetzt hier.“
„Und dann“, fuhr Flint fort, „muss der Captain ihm von der Gefahr durch die königliche Flotte erzählt haben. Von den Belastungen, die sie für uns Freibeuter und auch für den Kaiser bedeuten.“
„Genau“, stimmte Garrick zu. „Ich kann mir vorstellen, wie der Captain ihm von der Notwendigkeit eines Bündnisses gesprochen hat. Er hat sicherlich auch betont, wie wertvoll unser Wissen über die Meere und die Geheimwege ist.“
„Denk nur daran, was wir jetzt erreichen können“, sagte Flint begeistert. „Mit der Unterstützung des Kaisers können wir endlich die Oberhand gegen die königliche Flotte gewinnen. Port Narrow wird sicherer denn je sein.“
Garrick nickte zustimmend. „Und der Captain… er wird als Held in die Geschichte eingehen. Ein Pirat, der es geschafft hat, einen Kaiser zu seinem Verbündeten zu machen.“
Die beiden lachten und schauten wieder hinaus auf das Meer. In dieser Nacht schien alles möglich, und die Zukunft von Port Narrow und der „Kasilly“ schimmerte so hell wie die Sterne über ihnen.
Während Flint und Garrick noch in ihre Diskussion über das historische Treffen zwischen Captain Narrowbelt und dem Kaiser vertieft waren, trat eine Gestalt leise aus dem Schatten hervor. Es war Captain Narrowbelt selbst, der ihren Worten unbemerkt gelauscht hatte. Seine Präsenz war wie immer beeindruckend, eine Mischung aus Stärke und einer fast spürbaren Aura der Autorität.
„Ah, meine treuen Männer, sinniert ihr über die Geschicke von Port Narrow und die Wege des Meeres?“ begann der Captain mit einem leichten Lächeln.
Flint und Garrick ruckten herum, überrascht und leicht beschämt, dass ihr Captain sie belauscht hatte. Schnell fanden sie jedoch ihre Fassung wieder und grüßten respektvoll.
„Captain, wir haben nur über die jüngsten Ereignisse gesprochen und darüber, wie Ihr den Kaiser für unsere Sache gewonnen habt“, erklärte Flint.
Narrowbelt nickte. „Es war ein Schachzug, der wohl überlegt sein musste. Der Kaiser ist ein kluger Mann, aber auch er kennt den Wert starker Allianzen und den Geschmack eines exzellenten Rums.“
„Und jetzt, Captain?“ fragte Garrick. „Was wird aus Port Narrow und unserem Kampf gegen die königliche Flotte?“
Der Captain blickte hinaus auf das Meer. „Mit dem Kaiser an unserer Seite haben wir eine neue Machtbalance geschaffen. Es wird Zeit brauchen, um unsere Pläne in die Tat umzusetzen, aber ich bin zuversichtlich. Wir werden unsere Freiheit verteidigen und die Meere sicherer machen für jene, die wie wir nach ihren eigenen Regeln leben wollen.“
Die beiden Männer nickten zustimmend. In diesem Moment fühlten sie sich stolzer denn je, Teil der Crew von Captain Narrowbelt zu sein.
„Und vergesst nicht“, fügte der Captain hinzu, „dass jede große Tat mit einer guten Flasche ‚Port Narrow – Captain’s Blend‘ gefeiert werden sollte. Lasst uns darauf anstoßen, dass die Meere uns immer gnädig sein mögen.“
Mit diesen Worten holte Captain Narrowbelt eine Flasche ihres edelsten Rums hervor. Zusammen erhoben sie ihre Gläser gegen den sternenklaren Himmel und tranken auf ihre Zukunft, auf Port Narrow und auf die unzähligen Abenteuer, die noch vor ihnen lagen.
Zweifel zu Hofe
In den opulenten Gemächern des Kaiserpalastes von Nürnberg saß der Kaiser an einem massiven Eichentisch, umgeben von seinen engsten Beratern. Die Stimmung war ernst, denn es galt, die frisch geschlossene Vereinbarung mit Captain Narrowbelt zu besprechen. Kerzen erleuchteten das Zimmer und warfen lange Schatten an die Wände, die mit kunstvollen Wandteppichen verziert waren.
Der Kaiser begann, die Gründe für sein Bündnis mit dem berüchtigten Freibeuter darzulegen. „Captain Narrowbelt und seine Männer sind furchtlose Seefahrer. Sie kennen die Geheimnisse der Meere besser als irgendjemand sonst. Mit ihrer Hilfe können wir die Übermacht der königlichen Flotte brechen.“
Einer nach dem anderen nickten die Berater zustimmend, beeindruckt von der Weitsicht ihres Herrschers. Nur einer, der älteste und erfahrenste Berater namens Moritz, zeigte sich skeptisch.
„Mein Kaiser, verzeiht meine Offenheit, aber ich hege Bedenken“, sprach Moritz langsam. „Captain Narrowbelt mag ein fähiger Seemann sein, aber er bleibt ein Pirat. Können wir ihm wirklich trauen? Was, wenn er uns hintergeht und sein eigenes Spiel spielt?“
Der Kaiser sah Moritz fest an. „Eure Bedenken sind verständlich, Moritz. Aber wir müssen Risiken eingehen, um größere Ziele zu erreichen. Ich glaube, dass Captain Narrowbelt seine Zusage ehrt. Sein Kampf gegen die königliche Flotte ist auch unser Kampf.“
Moritz erwiderte: „Ich fürchte, wir könnten uns in einem Netz aus Loyalität und Verrat verstricken. Was, wenn der Captain uns nur benutzt, um seine eigenen Ziele zu erreichen?“
„Moritz, ich verstehe eure Sorge“, sagte der Kaiser nachdenklich. „Aber wir müssen auch bedenken, dass Narrowbelt ebenso viel zu verlieren hat wie wir. Sein Hafen, seine Männer, seine Freiheit – all das steht auf dem Spiel. Er weiß, dass ein Bündnis mit uns auch für ihn von Vorteil ist.“
Nach einer kurzen Stille fuhr der Kaiser fort: „Wir werden jedoch wachsam bleiben. Wir werden die Allianz nutzen, aber auch unsere Augen und Ohren überall haben. Captain Narrowbelt wird uns als Verbündeter dienen, aber wir werden nicht zögern, zu handeln, sollte er uns verraten.“
Die Berater nickten, beruhigt durch die klugen Worte ihres Kaisers. Moritz jedoch behielt seine skeptische Miene, auch wenn er die Entscheidung seines Herrschers respektierte. Der Kaiser hatte einen kühnen Schritt gewagt, und nur die Zeit würde zeigen, ob dieser Schritt in Richtung Triumph oder Niederlage führen würde.