Captain Narrowbelt und der Riesenkraken
Kapitän Narrowbelt und seine treue Bruderschaft der PNX segelten auf ihrem Schiff, der Kasili, über das raue Meer.
Sie waren auf dem Weg zurück zu ihrem Heimathafen Port Narrow. Sie transportierten wertvolle Fracht: Rum in Fässern, die sie kurz zuvor der königlichen Flotte in einer abenteuerlichen Seeschlacht geraubt hatten.
Doch ihre Rückreise sollte nicht ungestört sein. Die Mannschaft unter Captain Narrowbelt hatte sich darauf geeinigt nicht den gleichen Weg, wie auf der Hinfahrt zu nehmen, um auf Ihrer Flucht mit der wertvollen Beute nicht direkt von den Spähern der Königin aufgegriffen zu werden. Also hatten sie sich entschieden, Gewässer zu kreuzen, die kein Kapitän klaren Verstandes normaler Weise freiwillig befahren würde, denn ein mächtiger Riesenkraken lauerte hier.
Erst Stunden zuvor hatte bereits ein Schiff mit treuen Kameraden und wertvoller Fracht verschlungen. Der Kapitän und seine Männer waren sich dieser Gefahr bewusst, doch sie waren zu allem bereit und willens ihr Leben zu riskieren, um den geraubten Rum in Sicherheit zu bringen und die gesunkenen Kameraden zu rächen.
Als sie sich dem Gebiet des Kraken näherten, wurde der Himmel dunkel und die Wellen wurden wild. Sturm zog auf. Der Kapitän befahl seinen Männern, die Segel einzufahren und das Schiff langsam und vorsichtig zu manövrieren. Sie bereiteten sich auf den bevorstehenden Kampf vor, während sie ihre Waffen schärften. Die Anspannung der Männer war deutlich spürbar.
Plötzlich tauchte der Kraken aus dem Wasser auf und seine riesigen Tentakel umklammerten das Schiff. Die Männer kämpften verzweifelt gegen die Tentakel an, während Narrowbelt seine Muskete abfeuerte und den Kraken traf. Doch das schien diesen nicht zu beeindrucken und er zog das Schiff immer näher an sich heran. Die Männer kämpften weiter, doch der Kraken war stark.
Narrowbelt erkannte, dass sie auf diese Weise keine Chance hatten, und befahl seinen Männern, die Kanonen zu laden. Sie feuerten auf den Kraken und trafen ihn schwer. Der Kraken schrie, bäumte sich dann tobend auf und ließ das Schiff los. Die Männer nutzten die Gelegenheit, um zu manövrieren und sich von dem gefährlichen Monster zu entfernen.
Doch der Kraken gab nicht so leicht auf. Er tauchte wieder auf und schleuderte seine seine Tentakeln, um das Schiff herum, um es zu zerstören. Narrowbelt und seine Männer wehrten sich so gut sie konnten, doch der Kraken schien in seiner tobenden Wut unaufhaltsam zu sein.
Da kam Narrowbelt eine Idee. Er befahl seinen Männern, Fässer mit Rum aus dem Laderaum zu holen und auf das Deck zu bringen. Rum aus den Vorräaten, nicht die neuen Beute versteht sich. Er öffnete die Fässer und der süße Duft von Rum breitete sich in der Luft aus. Der Kraken, der einen ausgeprägten Geschmackssinn hatte, konnte nicht widerstehen, ließ nach und nach von den Aufbauten des Schiffes ab und begann, mit seinen Tentakeln nach den Fässern zu greifen.
Narrowbelt und seine Männer nutzten diese Gelegenheit und gingen zu einer neuen Atacke über. Sie stachen auf die Tentakeln des Kraken ein und schlugen mit aller Kraft gegen seinen Körper. Der Kraken wurde immer schwächer und je träger seine Gegenwähr wurde, desto entschlossener und siegessicherer kämpfte die Manschaft.
Narrowbelt spürte, das dem Kraken langsam die Kräfte schwanden. Er kämpfte weiter, angetrieben von der neuen Hoffnung – nein, der neuen Überzeugung, doch gegen das Meeresungeheuer obsiegen zu können. Mehr und mehr glaubte er daran, seine Männer retten und sich für das zuvor verschlungene Schiff und dessen Manschaft rächen zu können.
Doch trotz der neu aufflammenden Siegessicherheit dauerte der Kampf noch eine ganze Zeit. Er und seine Gefolgsleute kämpften verbissen mit Muskete, Macheten, Messern und Kanonen auf der einen Seite, während der Kraken mit seinen tentakeln vversuchte jeden Einzelnen Mann zu erwürgen, ihn mit seinen scharfen Zähnen zu beißen oder ihn einfach von Bord ins tobende Meer zu schleudern.
Die Männer waren erschöpft, aber sie ließen nicht nach. Immer wieder trafen sie den Kraken mit ihren Waffen und fügten ihm immer mehr Verletzungen zu. Da hatte Narrowbelt eine weitere Idee und rief seinen Männern zu, sich zurückzuziehen. Sie versteckten sich hinter den Fässern und ließen nur einen von ihnen zurück, um den Kraken herauszufordern.
Der Kraken ließ sich auf die Provokation ein und konzentrierte sich auf den einsamen Mann. Narrowbelt und seine Männer griffen von hinten an und rammten ihre Waffen in den Körper des Kraken. Der Riese schrie vor Schmerz und wand sich, aber Narrowbelt und seine Männer hielten ihn fest und fügten ihm immer mehr Schaden zu.
Schließlich rissen die Tentakeln des Kraken und er fiel taumelnd in das tosend schäumende Meer zurück. Narrowbelt und seine Männer rissen ihre Fäuste in die Luft und brüllten vor Freude. Sie hatten es geschafft, den Kraken zu besiegen und sich für ihre Kameraden zu rächen.
Ihre Mission war jedoch noch nicht abgeschlossen. Narrowbelt befahl seinen Männern, das verschlungene Schiff zu suchen und zu sehen, ob es Überlebende gab. Sie schwammen zum Wrack und fanden einige Männer, die sich an den Mast geklammert hatten und um ihr Leben kämpften. Narrowbelt und seine Männer halfen ihnen und brachten sie zurück an Bord des Schiffes.
Es war eine harte Fahrt zurück zum Hafen, Die Männer der Bruderschaft saßen erschöpft an Deck und versorgten sich gegenseitig die Wunden. Es war ein harter Kampf, aber sie waren sich einig: Ihr Kameraden waren gerettet, heute war ein guter Tag.
Zurück im Port Narrow wurden sie als Helden begrüßt. Die Überlebenden des verschlungenen Schiffes wurden von ihren Familien in Empfang genommen und Narrowbelt wurde von der Gemeinschaft als Held gefeiert. Er hatte gezeigt, dass der Zusammenhalt und die Entschlossenheit seiner Männer zu großen Taten führen konnten.
Narrowbelt kehrte gemeinsam mit Irontooth, der die ganze Schlacht über an seiner Seite gekämpft hatte in dessen Taverne zurück. Dort begann Irontooth sofort seinen Gästen die Geschichte vom Kampf gegen den Riesenkraken zu erzählen. Ihre gemeinsamen Erlebnisse auf hoher See würden Irontooth für viele Wochen mit Geschichten versorgen.
Captain Narrowbelt verließ die Taverne ud schaute zufrieden in den Hafen und auf seine Schiffe. Die Bruderschaft der PNX gehörte zu ihm und er gehörte zu ihnen. Gemeinsam hatten sie gegen einen übermächtigen Gegner gekämpft und triumphiert. Narrowbelt lächelte zufrieden, denn er wusste, dass er immer auf seine Brüder zählen konnte, solange sie zusammenhielten und aufeinander aufpassten stand ihnen die Welt offen.
